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Zuerst wurde der Flash-Player 11 von Adobe veröffentlicht, endlich mit eine Hardware3D-Unterstützung. Bisher was "Flash-3D" viel zu langsam, um komplexe Modelle darstellen zu können. Es gab kaum Effekte, magerer Texturen. Flash wird aber zur Plattform degradiert, die den Inhalt "nur" noch abspielen wird, da die IDE von Adobe, also aktuell Flash-Pro CS5.5, den Entwickler komplett im Regen stehen lässt. Hier ist demnächst auch nicht viel zu erwarten, angekündigt wurde von Adobe zum Thema noch nichts. Und zweitens kommt an dieser Stelle Unity ins Spiel. Ein Tool, das einfach umwerfend gut aufgebaut ist. Eins schon mal voraus, das Ding rockt! Here some facts:

  1. Unity wird einen Flash-Exporter bekommen. Damit steigt die Zahl der verfügbaren Plattformen auf 9, welche sind: alle 3 Major-Konsolen (XB360, PS3, Wii), 2 native Clients für Mac&PC, Android- und iOS-Devices und im Browser über das Unity3D-Plugin. Da ist eigentlich alles dabei. Und das beeindruckende dabei: Alles mit einem Code und den gleichen Assets.
  2. Das steigert aber nicht nur die Anzahl der Plattformen, es macht Unity-Content auch für so gut wie jeden im Web verfügbar. Alles was  dazu benötigt wird ist der seit kurzem verfügbare Flash-Player 11, der über einen direkten Zugriff auf die GPU verfügt. Dadurch wird man Unity sehr breit im Web einsetzen und sehr sicher auch viel öfter als jetzt antreffen. Zuvor bestand hier das große Problem, dass man den  Unity-3D-Player als Plugin im Browser installieren musste. In Firmen ein großes Problem, da hier Administratoren derartiges Treiben gerne   unterbinden. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Flash ist so gut wie überall im Browser verfügbar und recht schnell auf dem aktuellen Stand.
  3. Am wichtigsten scheint mir aber zu sein, dass die Production-Pipeline von Unity enorm viel kürzer ist als die von "mit AS3 entwickeltem 3D-Content" ist, da in Unity quasi alles aus einem Tool kommt. Klar, es gibt eine gewisse Abhängigkeit vom Hersteller, der scheint aber aktuell einen recht offenen Kurs zu fahren (Einbindung der Community, offener Asset-Store, mehrere Programmiersprachen). Entscheidend scheint mir aber die Tatsache zu sein, dass alles bereits integriert in einem Tool daher kommt. In Flash müssen erst diverse AS3-Projekte kombiniert werden, beispielsweise Away3D oder Alternativa3D als 3D-Renderengine, Jiglib für das Physicssystem,  GreenSock fürs Tweening usw.. Wer das bereits gemacht hat weiß wie hart dieser Job ist.
    Zudem fehlen einfach die Tools um vernünftig damit arbeiten zu können. Das erinnert etwas an Carlos Ulloa's Session in Brighton auf der Flash on the Beach-Konferenz, wo er sich über das üble Programmieren mit JavaScript in Zusammenhang mit WebGL ausgelassen hatte (It's like 10 years before... :). Adobe behauptet immer ganz stramm eine Tooling-Company zu sein. Also eine Firma die uns Werkzeuge zur Hand gibt, damit wir uns kreativ ausdrücken können, aber in diesem Bereich versagen die Jungs komplett. Man muss sich seine 3D-Szene vorstellen, sie wird von Flash nicht dargestellt. Erst wenn der Renderer läuft - dann kann ich aber nicht mehr eingreifen, nur über einen Debugger. Wer auf dieser Art uns Weise schon mal eine Szene aufgebaut und am Ende sogar animiert hat, weiß was für ein verrückter Prozess das ist. Eigentlich nicht haltbar. Die nächste Flash Version soll ein paar nette Sachen haben, aber davon ist NICHTS in Sicht. Arm.
    Klar, es gibt Tools die hier in die Bresche springen, wie etwa das sehr coole Away3D-Tool PreFab3D von Fabrice Closier, das ist aber noch um Welten davon entfernt von dem was Unity ermöglicht. Zudem ist es noch auf der alte 3.6er-Version von Away3D entwickelt, also grotten langsam...
  4. Das Flash eine große Zukunft im 3D-(Gaming)-Bereich haben wir, zeigt auch, dass Epic Games einen Flash-Export für seine Unreal-Engine haben wird. Erste spielbare Levels wurden auf der MAX-Konferenz gezeigt. Hier der Artikel dazu.
  5. Nett ist aber auch die Tatsache, dass es nicht immer nur ums Gaming geht, zumindest nicht primär, wie hier beispielsweise, dem interaktiven 3D-Konfigurator von Nissan. Leider konnte ich nur den Französischen Hersteller ausfindig machen, nicht mit welcher Technologie bzw. welchem Framework es umgesetzt wurde. Adobe direkt liefert hier ja auch nichts... War es Away3D? Alternative? Flare3D? Man weiß es nicht...
  6. Was wir mit der nächsten Version von Unity erhalten werden ist einfach nur umwerfend. Wer das genau wissen will, sieht sich einfach  die zwei Teile der Keynote von der Unity-Hausmesse Unite 11 an. Ist nur etwas anstrengend. das der CEO dauernd ähm sagt und der CIO eine furchtbare Stimme hat... :)
  7. Ja und Bücher gibt es natürlich auch eine Menge. Unity gibt's ja nicht so wie Stage3D in Flash erst seit ein paar Wochen...
  8. Und wer wirklich mit Unity programmieren will, sollte sich gleich auf C# festlegen, aktuell eine der besten Sprachen auf dem Markt. Es sind zwar fast alle Beispiele in JS bzw. US, doch stößt man mit diesem  kruden JS schon bald an Grenzen...
Klar, sehr viele werden nun davon träumen, endlich ein Spiel selbst entwickeln zu können, in Entwicklerkreisen sicherlich ein häufig geträumter Traum. Mit Unity werden jetzt bestimmt einige in Erfüllung gehen. Spannend finde ich aber eher, dass der Fokus komplett nur auf dem Gaming liegt, doch gibt es so viele andere Anwendungsfälle, wie 3D-Konfiguratoren, E-Learning, .... hier werden wir sicherlich bald spannende Dinge zu sehen bekommen, auch von werkraum. Und es wird bestimmt zum 10000 mal versucht werden, eine Website in 3D umzusetzen und zum 10000. mal scheitern...

Love the future!

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